Ihr Lebensstil 
für psychisches wohlbefinden

„Gesundheit ist die Fähigkeit, lieben und arbeiten zu können.“ (Sigmund Freud)

Mit Psychotherapie können wir Ihnen unter anderem da weiterhelfen, wo Verwundungen in Beziehungen entstanden sind. Darüber hinaus und ergänzend dazu möchte ich Sie ermutigen, sich aktiv für Ihr eigenes psychischen (und körperliches) Wohlergehen einzusetzen. Ich, und mit mir viele andere Expertinnen, finde die folgenden vier Bereiche besonders relevant für eine Art zu leben, die Ihre psychische Gesundheit und Ihr Wohlergehen unterstützen. Jedes aktiv werden Ihrerseits (aber bitte nicht übertreiben), ganz gleich in welchem Bereich, ist ein wertvoller Schritt. Sie beginnen, in dem Sie machen.

gesunde ernährung

Eine entzündungshemmende Ernährung unterstützt nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. Zahlreiche Studien zeigen, dass chronische Entzündungen oft mit Stimmungsschwankungen und emotionalen Herausforderungen einhergehen. Natürliche, wenig verarbeitete Lebensmittel wie frisches Gemüse, gesunde Fette und ballaststoffreiche Nahrungsmittel tragen dazu bei, Entzündungen zu reduzieren und die Darmgesundheit zu stärken – und damit die Produktion wichtiger Neurotransmitter und anderer körpereigenen Stoffe, die für eine stabile Stimmung und geistige Klarheit entscheidend sind. Dadurch lässt sich auch der Blutzucker beeinflussen, was Schwankungen in Energie und Emotionen vorbeugt, Ein bewusster und für Sie passender Ernährungsstil fördert Ihre Fähigkeit zu genießen und sich zu versorgen.

Bewegung

Tägliche Bewegung, sportliches Training, aber auch Bewegung im Alltag sind eine kraftvolle Unterstützung für das psychische Wohlbefinden. Schon wenig Bewegung hilft viel, die Forschung findet bereits positive Effekte für eine halbe Stunde Spazierengehen am Tag. Sie können Spannungen auflösen, bleiben auch geistig in Bewegung und lösen vielleicht über Körper das Gefühl auf, festgefahren zu sein. Durch die Regulation von negativen oder unangenehmen Gefühlen, Ängsten, Stress und Anspannung, kann die Fähigkeit wachsen, auch in herausfordernden Situation ruhig und gelassen zu bleiben und mehr auszuhalten. Als Routine wird Bewegung im Alltag, Stretching oder Training zum Anker für Ihre psychische Widerstandskraft und fördert die Verbundenheit mit Ihrer eigenen Person.

 

Stress regulieren

Belastungen sind wichtig für unsere psychische Stabilität. Allerdings gehören zu Belastungen immer auch Erholung bzw. das Ende oder Regulieren von Belastungen. Natürlich ist es wichtig, dass Sie dauerhafte, negative Belastungen für Ihren Körper und für Ihre soweit möglich aus dem Weg gehen. Allerdings benötigen wir auch Herausforderungen, um Sicherheiten zu entwickeln und Fähigkeiten fürs Leben. Wenn der Körper unter Daueranspannung steht, Sie sich schwer konzentrieren können und die Stimmung auf und ab schwankt, kann es hilfreich sein, wenn Sie beginnen Ihren Körper beruhigen zu lernen. Dies tun wir, indem wir den „Ruhe- und Erholungsnerv“, den Parasympathikus aktivieren. Hierzu gibt es eine große Zahl an Büchern, Studien und sogar technischen Geräten. Ein direkter Weg sind Atemübungen. Hier gilt, je regelmäßiger Sie bewusste Atmung und entsprechende Atemtechniken, und auch Meditation, aktiv durchführen, desto leichter gelangen Sie und Ihr Körper in einen entspannten Zustand. So stärken Sie ein inneres Gleichgewicht und können Belastungen flexibler regulieren und Dinge trotzdem tun.

Beziehungen

Hilfreiche, unterstützende Beziehungen sind ein wesentlicher Anker für unsere psychische Gesundheit, unsere Selbstregulation und sogar unser Selbstbild. Der Austausch mit Menschen, die uns wertschätzen und verstehen, fördert das Gefühl von Zugehörigkeit und Sicherheit, beides zentrale Bausteine für emotionale Stabilität. Positive soziale Beziehungen aktivieren auch körperlich bestimmte Hormone (z.B. Oxytocin), die wir auch fühlen als Wohligkeit oder innere Wärme, wenn wir jemanden nahe sind. Dies dienst als natürlicher Schutz gegen Belastungen und Stress. Regelmäßige authentische Begegnungen mit anderen Menschen (und Tieren) schaffen einen Raum, in dem wir unsere Emotionen ausdrücken und unser „So-Sein“ im Auge der/des anderen reflektieren können. Diese Unterstützung und Resonanz von außen hilft uns, innere Spannungen abzubauen und neue Perspektiven zu entwickeln. So fördern positive Beziehungen nicht nur unser Wohlbefinden, sondern auch unsere psychische Widerstandskraft und unsere Fähigkeit zur Bewältigung der Aufgaben des Lebens.

Photos by Jack Moreh (bio), Cecilia_Par (berries) from Freerange Stock